Mangelnde Zusammenarbeit? Nörgeln? Eskalierende Konflikte? Das muss nicht sein!

Privates Verhalten im Job – Warum das nicht funktioniert

Kennen Sie das? Ein Kollege oder eine Kollegin nörgelt ständig, es gibt Missverständnisse oder sogar offene Konflikte im Team. Die Arbeit stockt, Vorgesetzte müssen eingreifen und am Ende leidet die gesamte Organisation.

Aber warum passiert das eigentlich? Ganz einfach: Viele von uns bringen ihr privates Verhalten mit ins Büro.

Privates Verhalten – Beispiele:

Partner:innen streiten sich, dabei wird es lauter und der Streit eskaliert. Am Ende sind beide so verhakt und blockiert, dass sie sich drei Tage aus dem Wege gehen den Rücken zudrehen und nicht miteinander reden.

Herr Schneider hat sich wegen einer gar nicht so ernst gemeinten Bemerkung seines Nachbarn über diesen geärgert. Effekt: Herr Schneider grüßt jetzt nicht mehr und macht vor dessen Nase die Tür zu.

Was passiert bei privatem Verhalten?

Im privaten Umfeld trägt jeder die Konsequenzen oder die Kosten seines Verhaltens selbst. Beispielsweise wird der/die frustrierte Partner:in die geliebten Rösti nicht mehr zubereiten und der/die Nachbar:in leert während des Urlaubs des/der anderen Nachbarn/Nachbarin Briefkasten nicht mehr, so wie das vorher der Fall war.

Zwischen Privatperson und professionellem Mitarbeitendem unterscheiden

Sobald der/die Mitarbeiter:in die Schwelle zu seinem/ihrem Arbeitsplatz überschreitet, ist er nicht mehr Privatperson sondern professionelle:r Mitarbeiter:in

Und genau hier liegt der Unterschied: Im beruflichen Kontext hat das jeweilige Mitarbeiter-Verhalten direkte Auswirkungen auf die gesamte Organisation – auf Kolleg:innen, die Abläufe und letztlich auch auf den Erfolg des Unternehmens.

Was passiert, wenn privates Verhalten ins Büro getragen wird?

Ein Beispiel aus der Praxis:
Eine Mitarbeiterin aus der Kämmerei hat seit Jahren Streit mit einer Kollegin aus dem Organisationsamt. Der Konflikt schwelt schon lange – und er wird einfach ins Büro mitgenommen. Wenn die Mitarbeiterin der Kämmerei dann wichtige Zahlen für den Haushaltsplan anfordert, bekommt sie nur die Antwort: „Von mir kriegst du nichts!“

Was passiert als Nächstes? Die Arbeit stockt. Die Mitarbeiterin muss ihren Vorgesetzten einschalten. Der Kämmerer wiederum muss mit dem Leiter des Organisationsamts sprechen, damit die Kollegin endlich die benötigten Zahlen liefert. Das kostet Zeit, Nerven und Geld – und zwar nicht nur die der beteiligten Personen, sondern der gesamten Organisation.

Die Kosten von privatem Verhalten im Job

Wenn wir unser privates Verhalten ins Büro tragen, entstehen Kosten – und zwar nicht bei uns persönlich, sondern bei der Organisation. Verzögerungen bei der Arbeit, Doppelarbeit durch eingeschaltete Vorgesetzte oder ein schlechtes Betriebsklima sind nur einige Beispiele dafür.

Was bedeutet professionelles Arbeiten?

Professionelles Arbeiten bedeutet:

  • Die Kosten im Betrieb zu minimieren: Durch klare Kommunikation und sachliches Handeln vermeiden wir Verzögerungen und unnötige Konflikte.
  • Die Effizienz steigern: Aufgaben werden zielgerichtet und ohne Umwege erledigt – unabhängig von persönlichen Befindlichkeiten oder Beziehungen im Team.
  • Sachgerechtes Arbeiten: Die Anforderungen werden objektiv erfüllt, ohne dass persönliche Meinungen oder Stimmungen den Arbeitsprozess behindern.
  • Weniger Rücksicht auf persönliche Befindlichkeiten: Professionelles Arbeiten bedeutet auch, dass persönliche Konflikte außen vor bleiben und das gemeinsame Ziel im Fokus steht.

Kurz gesagt: Professionelles Arbeiten ist der Schlüssel zu einer funktionierenden Organisation.

So setzen Sie professionelles Verhalten in Ihrer Organisation um:

  1. Bilden Sie eine Projektgruppe

Stellen Sie ein Team zusammen, das sich mit dem Thema „professionelle Zusammenarbeit“ beschäftigt. Gemeinsam können Sie überlegen:

Was bedeutet professionelle Zusammenarbeit in unserer Organisation?

Welche Verhaltensregeln brauchen wir?

  1. Formulieren Sie Regeln

Beispiel:

In unserer Organisation gilt die Regel der aktiven und konstruktiven Kommunikation: Wenn ich mit einer Situation unzufrieden bin, spreche ich dies respektvoll und direkt mit der betroffenen Person an. Sollte sich das Problem nicht lösen lassen, wende ich mich an meinen Vorgesetzten. Falls auch die Führungsebene keine Lösung finden kann, bedeutet das nicht das Ende aller Bemühungen. In diesem Fall habe ich die Möglichkeit, eigenverantwortlich eine Lösung zu entwickeln oder zu akzeptieren, dass dieses spezifische Problem derzeit keine prioritäre Bedeutung für unsere Organisation hat. Das ist nicht Resignation, sondern ein Zeichen professioneller Reife: Ich lerne, mit bestehenden Restriktionen umzugehen, ohne die Effizienz unserer Organisation zu gefährden. Unser Ziel bleibt stets die konstruktive Zusammenarbeit!“

  1. Sichern Sie die nachhaltige Umsetzung

Damit die Regeln nicht in Vergessenheit geraten, sollten sie regelmäßig thematisiert werden:

  • Besprechen Sie die Regeln einmal im Monat in Teammeetings.
  • Holen Sie Feedback ein: Wie gut werden die Regeln eingehalten? Gibt es Verbesserungsvorschläge?
  1. Konsequenzen klären

Machen Sie deutlich: Professionelles Verhalten ist keine Option – es ist ein Muss! Verstöße gegen die Regeln sollten Konsequenzen haben. Aber genauso wichtig: Sorgen Sie für positives Feedback, wenn Regeln eingehalten werden.

Ihr Vorteil: Weniger Konflikte, mehr Effizienz

Die Einführung klarer Regeln für professionelles Verhalten hat viele Vorteile:

  • Weniger Konflikte und Missverständnisse
  • Effizientere Arbeitsabläufe
  • Ein besseres Betriebsklima

Und das Beste: Zufriedene Mitarbeiter arbeiten produktiver und tragen aktiv zum Erfolg der Organisation bei.

Starten Sie jetzt!

Mit der Methode des professionellen Mitarbeiters legen Sie den Grundstein für eine harmonische Zusammenarbeit und eine erfolgreiche Organisation.

Wollen Sie mehr darüber erfahren? Lassen Sie uns darüber sprechen!